herzkammern 2
kopf auf meinem herzen
pulsiert dein haar
wessen schlägt in diesen spitzen ?
meine handvoll
du
mein bisserl
mein flunserl
w!
und dannen die welt in den bauch sich verkeilt
gerade kurve gerade
blutgelsenwand
zeitig genug
um vom zeh in den kopf von dir zu erwachen
probewärmen der hände
jahr um jahr
um nicht zu schrecken
dich noch erreich
und streich deinen rücken
die ballen die seidenseiten
die daumen die brust
und die augen
wieviel verspätung im hoffen
mutest du zu
morgenmond verbrennt in der sonne
im rechten winkel blick ich dir gedanken zu
zum weiterleiten an den horizont
durch den tauerntunnel in das seelenmeer
berührt zu kurz hört nur die haut
nicht weiß wie warm ob rau und den geruch
wir haben lange zeit vor uns
die arme sind
von pieta
als ob du da drüben wärst links oben am rand
die geschlossenen augen ahnen
dorthinten dorther oder dort
der taktende cursor die wörter davor
einquerender balken versucht sich
zum zeichen mit dir
gehst allem gesagten voran
und dem schweigen
dem leiden dem tod
und meinem gehen zu dir
ein etwas reiferes urlauberehepaar in makarska
(liebesgedicht)
:
um deine rückkehr zu den fischen
weiß seit einer stund
war dir zu laut zu grell zu schrill
zurückgeflosst ins meer
relikt mäanderschatten
und ein doppelwaise
halte mir die ohren zu
könnt dein tauchen
schmerz
weiß jetzt wo du warst im schweigen
als sinne nichts zu fassen fanden
weil ich dich mit dir belog
hab exakt an dir vorbei gezielt
bumerang mich selbst geköpft
blutwort weißes hemd befleckt
entfreut gesicht
leere hand schwaches bein
schwer der kopf
krümmen mich ins grab
dir bleibt die inschrift rätselhaft
wenn überhaupt du siehst
daheim sei ich sei dir gesagt
und du mir
fremd
schrei in deine leerekein widerhallwie denn auch
schweig ich meinen hauch mir zumattes auge hinter deinem lidkiefer ungewohnt erschlafftkann kein wort mehr beißtzungenspitz streift wange rundfakirentnadelt jede poresonst die ärgste tasttorturperfekter wochenenderotik flieh ich du fliegst auf wiedersehnsobald ich mich umrunde
wo dubist wegbleib ichzurückzu dir kein weg
du verschweigst mir
deine hand
von blicken nicht zu sprechen
kalter schweiß perlt auf der stirn
zuckt das lid das ohr vibriert
luftgeblähter bauch
die enge brust
presswerklungen
ich hab den schmerz
die angst hast du
tulpenblätter am tisch
nackte stengel in der vase
weinflecken sporadisch
im aufstehn verdrehter sessel
lückenhafter duft
hör ich ein echo
nie wieder kommst du
brust an brust dich atmen mit ohr am ohr
und weinen vorbei an dir ins wünschen geschaut
erfüllt im daheimsein umgreifen die arme
zeichnen die finger kreise in haut
uns zittern die seelen nachtdurstig vom warten
von scheu von angst oder vom darf ich nicht
jetzt aber jetzt nur noch uns
ich hör deine haut
deinen schweiß
deine wärme
dein herz
und dein atmen auch
ich schlummere ein an dir
dein körper wird leiser
um mich in ruhe zu laben
ich brauch aber dein rauschen im ohr
zu wissen
du wachst an mir